Der Startschuss zu neuen Abenteuern

Erstklässler, Geschwister, Eltern, Großeltern: Die Einschulung stellt für viele Familien ein besonderes Ereignis dar. Entsprechend gut gefüllt präsentiert sich die Domkirche.	Foto: Thorsten Gutschalk

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http://www.lampertheimer-zeitung.de/lokales/bergstrasse/lampertheim/der-startschuss-zu-neuen-abenteuern_17253867.htm

von Vanessa Joneleit

 

SCHILLERSCHULE Für 58 Abc-Schützen beginnt der nächste Lebensabschnitt / Gottesdienst und Unterricht

LAMPERTHEIM - Lilafarbene Einhörner und Dinosaurier mit Kulleraugen ragen am Dienstag aus den Bankreihen der Domkirche hervor. Mühevoll ausgeschnitten und zusammengeklebt zieren sie die Schultüten, die die 58 Abc-Schützen der Schillerschule am Morgen erwartungsfroh mit ihren Händen umklammern. Für die Grundschüler steht der erste Schultag an, die Einschulung wird im Rahmen eines Gottesdienstes gefeiert. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt – der wie die Schultüte voller Überraschungen steckt.

„Mit Mut das Neue beginnen“ lautet das Motto zum Gottesdienst, der von Pfarrerin Sabine Sauerwein und Pfarrer Patrick Fleckenstein geleitet wird. Doch auch die älteren Schüler der Schillerschule gestalten die Einschulungsfeier mit: Mit Liedern wie dem „Kindermutmachlied“ oder „Pass auf, kleines Auge“ heißen sie die Neuankömmlinge willkommen. Außerdem präsentieren sie ein tierisches Theaterstück zum Motto, bei dem Frosch, Maus, Schnecke und Spatz mithilfe eines Wettkampfs herausfinden möchten, wer das Mutigste unter den Tieren ist. Dazu bewältigen die Tiere Aufgaben, die für andere einfach sind, für sie selbst aber eine große Herausforderung darstellen.

So taucht die Maus durch den ganzen Fluss bis ans andere Ufer, statt dicker Fliegen frisst der Frosch eine ganze Seerose und die Schnecke kommt aus ihrem Haus heraus und umkriecht dieses langsam. „Mutig, mutig“, loben die Tiere und klatschen anerkennend in ihre Pfoten, Flossen und Fühler. Lediglich der Spatz – allen ohnehin als frech und mutig bekannt – entscheidet sich schließlich, nicht mitzumachen. Nach kurzem Überlegen kommen die anderen Tiere zu dem Schluss: „Das ist besonders mutig – du hast gewonnen.“

„Nicht nur Tiere, auch Erstklässler brauchen hin und wieder Mut“, betont Pfarrerin Sauerwein im Anschluss an das Theaterstück. Mit Blick auf die Entscheidung des Spatzes bemerkt sie: „Man muss nicht immer das tun, was andere sagen. Nein zu sagen, kann ebenfalls mutig sein.“ Für die Kinder komme es nun darauf an, sich erst einmal im großen Schulgebäude zurechtzufinden, die Lehrer besser kennenzulernen und Freundschaften zu anderen Kindern zu schließen. Einzeln werden die Schüler der Vorklasse und der Klassen 1A bis 1C nach vorne gerufen, wo sie von den Pfarrern gesegnet werden.

Nachdem der Schulchor die neuen Erstklässler mit Liedern wie „Herzlich willkommen, schön, dass ihr da seid“ und fröhlichen Melodien begrüßt, spricht auch Schulleiterin Annette Wunder-Schönung einige Worte zu den neugierig wartenden Neuankömmlingen.

Die Welt des Wissens kann jetzt erobert werden

„Der erste Tag ist immer ein ganz besonderer“, betont sie und erklärt, dass die Kinder nun beginnen, die Welt des Wissens zu erobern. Lernen sei wie ein Abenteuer: es könne anstrengend sein, sei aber oft auch mit Freude und Spaß verbunden. „Ich wünsche euch, dass ihr euch bei uns eingewöhnt“, so die Schulleiterin. Damit das schnell gelingt, steht nach dem Gottesdienst die erste Schulstunde auf dem Programm. Während die Kleinen ihren Lehrern zugewiesen werden und schon mal vorsichtig an ihren neuen Schulalltag herangeführt werden, verköstigen sich die ähnlich nervösen Eltern auf dem Schulhof mit Kaffee und Kuchen. Bis die Pausenglocke läutet. Und dann darf endlich auch die Schultüte geplündert werden.

„Verbieten verboten“

Christoph von Burkersroda (Foto) und sein Kollege Alexander Rajcsanyi hatten lustige und nachdenkliche Geschichten für ihre jungen Lampertheimer Zuhörer vorbereitet. 	Foto: Thorsten Gutschalk

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http://www.lampertheimer-zeitung.de/lokales/lampertheim/verbieten-verboten_17060839.htm

von Julia Wetzel

 

SCHILLERSCHULE Lesung mit Christoph von Burkersroda und Alexander Rajcsanyi

LAMPERTHEIM - In der Schillerschule hörte man am Ende des Flures am Donnerstagmorgen lautes Kinderlachen. Kurz vor den Sommerferien, wenn die Mathe-Arbeiten geschrieben sind, die Diktate korrigiert und Hausaufgaben kaum noch auf dem Stundenplan stehen, wird es Zeit für lustige Geschichten und Gedichte. Dafür besuchten Christoph von Burkersroda und Alexander Rajcsanyi die Grundschüler.

Die zwei ehemaligen Realschullehrer Rajcsanyi und von Burkersroda sorgten bei den Schüler der dritten und vierten Klassen der Schillerschule für ein wenig Abwechslung im Schulalltag. Mit ihren altersgerechten Geschichten, Gedichten und Liedern unterhielten die Männer die Kindergruppen. Die Beiträge der zwei ehemaligen Lehrer waren jedoch nicht immer nur zum Lachen. Eine kleine „Moral von der Geschichte“ schwingt immer mit, und der pädagogische Hintergrund der zwei Dichter wird deutlich. So warnten sie mit der Geschichte „Verirrt im Internet“ vor den Gefahren des World Wide Web.

Eine Geschichte, die die Schüler gleich zu Beginn zum Lachen brachte, war die eines Schulausflugs mit dem Titel „Immer der Jörg“. „Wenn einer bei der Abfahrt fehlte – war das immer der Jörg“, erzählte Alexander Rajcsanyi. Während der Bus mit Schülern warten musste, kam Jörg auf seinem Rad angebraust und brachte kreative Entschuldigungen für seine Verspätung mit. Etwa „Mein Fahrrad ist nicht angesprungen“ oder „Oma ist auf dem Klo eingeschlafen und ich konnte deshalb nicht ins Bad“. Da musste Jörgs Papa erst die Katze durch das Badezimmerfester werfen, die dann im Sturzflug auf der Oma landete und sie schließlich weckte. Auch wenn der Lehrer der Meinung ist: „Diesem Jörg kann man einfach nicht böse sein“, musste der Schüler seinen aufregenden Morgen in einem Aufsatz zusammenfassen.

Die Geschichte vom kleinen Peter hatte ebenfalls eine Moral. Peter machte nie seine Hausaufgaben und musste deshalb immer wieder zum Nachsitzen. Eines Tages hatte der Lehrer Mitleid und schickte Peter nach Hause, seine Eltern würden doch bestimmt mit dem Essen warten. Doch Peter verneinte dies, seine Eltern seien beide arbeiten und zu Hause würde nur manchmal sein kleiner Bruder mit einer Dose Ravioli warten. Diese Aussage gab dem Lehrer zu denken, denn er dachte, Peter sei einfach nur ein schlechter Schüler und merkte schließlich, dass es doch ganz anders ist.

Geschichten zum Lachen und Nachdenken

In einer Stunde erzählten die zwei ehemaligen Lehrer den Schülern viele Geschichten und Gedichte – zum Lachen und Nachdenken – und die Grundschüler hörten gespannt zu und hatten viel zu lachen. Etwas lauter wurde es, als von Burkersroda ein Lied über den Schilderwald mit seinen vielen Verbotsschildern anstimmte und die Kinder den Refrain laut mitsangen: „Kinder brauchen nicht viel Platz, aber Kinder die brauchen einen Spielplatz.“ Dabei schlug er vor, am Spielplatz ein Schild aufzustellen „Für Erwachsene verboten“, denn „hier ist Verbieten verboten.“

Besonders viele Lacher erntete das Gedicht „Der Leiter-Reiter“ von dem Pferd im Schlafanzug, das sich als Zebra entpuppte. Mit Feuereifer waren die Kinder dabei, als Christoph von Burkersroda fragte, wer denn noch nicht wisse, was er später mal werden will, denn „für euch habe ich einen Tipp – alle anderen können schlafen, aber bitte nicht schnarchen.“ Die Kinder sollen doch Berufe-Erfinder werden. Etwa „Lars liebt Musik aus allen Herren Ländern – der wird bestimmt mal Notenständer.“ Besonders große Augen bekamen die Schüler bei dem von von Burkersroda vorgetragenen Gedicht „Speisekarte für Pudel“ und dem Pudel Dudel von Frau Zudel. Dieser Zugenbrecher sorgte für viel Gelächter an diesem Morgen. Doch auch eine Art Hausaufgaben bekamen die Kinder. Sie bekamen ein Gedicht vorgetragen und ausgeteilt, aus dem sie das Malen dürfen, was ihnen am besten gefallen hatte. Etwa die Fische, die mit Regenschirm spazieren gehen oder der Elefant, der in der Hängematte liegt.

Ein Beitrag zum Umweltschutz

Der Lampertheimer Bürgermeister Gottfried Störmer hatte am Dienstagmorgen einige Hände zu schütteln. Er gratulierte zahlreichen Kindern zu ihren gesammelten „Grünen Meilen“. 	Foto: Thorsten Gutschalk

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http://www.lampertheimer-zeitung.de/lokales/lampertheim/ein-beitrag-zum-umweltschutz_16947847.htm

von Julia Wetzel

 

GRÜNE MEILEN Lampertheimer Kitas und Schulen nehmen an europäischem Projekt teil

LAMPERTHEIM - „Ich liebe es, zu Fuß zu gehen.“ Das rief Kaspar laut von der Bühne durch die Zehntscheune, was die Kinder zum Lachen brachte. Denn auch sie sind viel zu Fuß gegangen, vor allem den alltäglichen Weg zur Schule. Damit konnten sie „Grüne Meilen“ sammeln, die am Dienstagmorgen an Bürgermeister Gottfried Störmer übergeben wurden.

Die „Grüne Meile“ ist ein Projekt des Klima-Bündnisses, einem Zusammenschluss von 1 600 europäischen Städten und Gemeinden. Bereits zum 13. Mal wurde dieses europäische Umweltprojekt durchgeführt. Dabei wurde vom 15. April bis 13. Mai fleißig Meilen gesammelt. Jeder Weg, der klimafreundlich zu Fuß, mit dem Rad oder auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt wurde, zählte als „Grüne Meile“.

 

ERGEBNISSE
(juwe) Kita Rosenstock: 1.886 Meilen, Kita Hüttenfeld: 220, Kita Falterweg: 174, Kita Rosengarten: 54, Lessing-Gymnasium: 4.556 Meilen, Goetheschule: 14.432, Schillerschule 9.896, Pestalozzischule: 6.254, Kollegium Goetheschule: 165 Meilen, Eltern Goetheschule: 54 Meilen, Elias Wesp: 22 Meilen

 

Auch Lehrer sammeln

Wie fleißig die Schüler der Lampertheimer Grundschulen und Kindertagesstätten waren, zeigten die stolzen Kinder gemeinsam mit ihren Lehrern auf selbst gestalteten Plakaten. In großen bunten Zahlen standen darauf die erreichten Meilen, die so dem Bürgermeister übergeben werden konnten. Auch Privatpersonen, wie die Eltern der Goetheschule oder das Kollegium sammelten dabei fleißig mit. Am Ende stand eine Gesamtsumme von 37 713 „Grüne Meilen“, wie Silke Reis von der Jugendförderung mitteilte. „Ihr habt damit einen tollen Beitrag geleistet, um unsere Umwelt zu schützen“, bemerkte Bürgermeister Störmer. „Das finde ich große Klasse.“ Denn damit werde das CO2 verringert. „Ihr fragt euch sicher, was mit den Meilen passiert, die Ihr mir übergebt“, so Störmer. Er werde diese Meilen und Punkte auch weitergeben an das Klima-Bündnis. Bei der nächsten UN-Klimakonferenz im November in Marrakesch werden die europaweit gesammelten „Grünen Meilen“ an die Konferenzteilnehmer übergeben.

Schließlich hatten die Kinder ihren Auftritt und konnten die Plakate und ihre Meilen dem Bürgermeister geben, der viele Hände zu schütteln hatte, denn er bedankte sich bei allen persönlich. Ein kleines Highlight war der musikalische Beitrag der Schillerschüler, die das Lied sangen: „Wir sind Freunde der Erde – We are friends of the Earth“. Besonders fleißig sammelte die Goetheschule Meilen. Von den insgesamt 37 713 Meilen hatten die Schüler der Grundschule rund 14 432 Meilen erlaufen.

Als alle Punkte überreicht wurden, hieß es „Tri Tra Trullala“. Die Polizeipuppenbühne, die vom Verein „Bürger und Polizei“ getragen wird, führte für die Kinder das Stück „Kaspar geht zu Fuß“ auf. „Sie zeigen euch, was passieren kann, wenn Kaspar zu Fuß geht“, so Peter Hoffmann von der Polizei Lampertheim. Er erinnerte die Kinder auch an die eigens eingerichteten so genannten „Hilfeinseln“, die mit dem „Kinderkommissar Leon“ gekennzeichnet sind. Die Inseln können Geschäfte und Banken sein, die als Anlaufstelle für die Kinder auf ihrem Schulweg dienen sollen. „Wenn Ihr Angst habt oder euch verfolgt fühlt, geht in die Geschäfte. Da wird euch geholfen“, so Hoffmann. Danach gehörte die Bühne Kaspar.

Beschützt und bewusst unterwegs

Auch Kinderkommissar Leon war am Mittwoch auf dem Schillerplatz, um Fragen der Kinder zu beantworten.	Foto: AfP Asel

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http://www.lampertheimer-zeitung.de/lokales/lampertheim/beschuetzt-und-bewusst-unterwegs_16807387.htm

von Vanessa Joneleit

 

SCHILLERPLATZ Eröffnungsveranstaltung zu den Projekten „Sicherer Schulweg“ und „Grüne Meilen“

LAMPERTHEIM - Unter die Grundschüler, die sich neugierig auf dem Schillerplatz versammelt hatten, mischte sich am Mittwochmorgen flauschiger Besuch: Kinderkommissar Leon war erschienen, um der Eröffnungsveranstaltung zu den Projekten „Sicherer Schulweg“ und „Grüne Meilen“ beizuwohnen und den Kleinen aus Schiller-, Pestalozzi- und Goetheschule Fragen zu beantworten. Begrüßt wurden diese zunächst von Bürgermeister Gottfried Störmer, der erklärte, dass die Stadt sich immer Gedanken darüber mache, wie man den Schulweg der Kinder so sicher wie möglich gestalten kann.

Uwe Becher, Leiter des Ordnungsamtes, erläuterte hierzu die Einrichtung der Hol- und Bringzonen in der Biedensand- und Schwimmbadstraße. Diese richteten sich zwar vorwiegend an die Schüler der weiterführenden Schulen, seien aber auch für die Grundschüler künftig relevant. „Weil es vor Schulbeginn so viel Chaos mit den Elterntaxis gibt, die ihre Kinder bis vor die Schule fahren, haben wir diese Zonen eingerichtet. Dort können die Autos halten und die Kinder die restlichen 200 Meter zu Fuß gehen – so kommen sie den Radfahrern und Fußgängern nicht in die Quere“, erklärte der Ordnungsamtsleiter.

Peter Hoffmann, verantwortlich für die polizeiliche Jugendarbeit der Polizeidirektion Bergstraße, betonte, dass es viele Projekte gebe, um Kinder zu schützen. „Eines davon sind die Hilfe-Inseln, als die beispielsweise alle Innenstadtgeschäfte gekennzeichnet sind“, betonte er. Eifrig streckten die Kleinen ihre Finger auf die Frage, ob sie wüssten, wozu diese dienten. „Da ist Löwe Leon abgebildet und der soll uns helfen“, erklärte eines der Kinder. „Wenn ihr euch nicht gut fühlt, euch verlaufen habt oder wenn ihr mal Angst verspürt, dann dürft ihr in diesen Geschäften Hilfe erwarten“, so Hoffmann, der den Schülern anschließend, gemeinsam mit Löwe Leon, Kinderkommissarausweise überreichte. „Wenn ihr diesen Ausweis besitzt, seid ihr selbst ein Kinderkommissar. Das bedeutet, dass ihr hilfsbereit, ehrlich und gegen Gewalt seid und eure Versprechen halten möchtet“, betonte der Polizeihauptkommissar.

Ziel des Projektes „Sicherer Schulweg“ sei die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf dem täglichen Schulweg. Dies werde gewährleistet durch Polizeipräsenz an den Schulen mit Unterstützung des Ordnungsamtes und des Freiwilligen Polizeidienstes, um die Verkehrssituation, vor allem zu Unterrichtsbeginn, zu entschärfen. Die Aktion dauert vier Wochen, vom 15. April bis zum 13. Mai.

Weil der „Sichere Schulweg“ seit 2009 durch das Projekt „Grüne Meilen“ ergänzt wird, fiel auch hierfür am Morgen der Startschuss. „Ich hoffe, dass ihr in den vier Wochen fleißig Meilen sammelt“, betonte Silke Reis von der Jugendförderung. Neben den Grundschulen beteiligen sich an dem europäischen Umweltprojekt auch einige Kindertagesstätten und weiterführende Schulen, auch Vereine und Einzelpersonen dürfen teilnehmen.

Klimafreundliche Wege

Als „Grüne Meile“ zählt dabei jeder Weg, der klimafreundlich zu Fuß, mit dem Rad oder auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt wird. Jede Meile kann dann in Form eines Aufklebers in einem speziellen Kindermeilen-Album gesammelt werden. Alle gesammelten Meilen werden dann am 31. Mai in Form von Plakaten an den Bürgermeister übergeben, „2014 konnten wir insgesamt 35 747 Meilen sammeln. Ich hoffe, dass wir die Anzahl mit euch in diesem Jahr noch toppen können“, betonte Reis.

Gescheitelte Flöhe und lustige Opas

Schüler der Vorklasse, der ersten und zweiten Klasse durften lauschen, als Janina Kaufmann am Montag in der Mensa lustige Gedichte zum Besten gab. Besonders gut kam bei den Schülern an, dass sie immer wieder miteinbezogen wurden.	Foto: AfP Asel

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von Vanessa Joneleit

 

SCHILLERSCHULE Dichter-Lesung mit Janina Kaufmann kommt bei jungen Schülern gut an

LAMPERTHEIM - Wenn Katzen Fratzen ziehen und ein Warzenschwein namens Valerie Wumms über den Schwebebalken hüpft, dann steht in der Schillerschule definitiv kein normaler Unterricht auf dem Programm. Dem Besuch der Diplom-Grafikerin Janina Kaufmann hatten es die Kinder am Montagvormittag zu verdanken, dass die morgendlichen Schulstunden ein bisschen lustiger verliefen, als es sonst der Fall ist. Als tierisch konnte man sie durchaus auch bezeichnen. Und gereimt. „Habt ihr schon mal gereimt?“, fragte die gebürtige Lampertheimerin und mittlerweile im Taunus wohnhafte Kaufmann, als sie mit ihrer Dichter-Lesung begann. „Haus – Maus“ und „Wurm – Turm“, schallte es aus dem jungen Zuhörerkreis, in dem am Vormittag die Schüler der Vorklasse, der ersten und zweiten Klassen Platz genommen hatten.

„Von Herzen“ lautete der Titel des ersten Gedichts, das samt Bebilderung auf der Leinwand erschien und das einer der Schüler spontan selbst vortragen durfte. In gereimter Form erfuhren die Schüler vom Enkel, der Ohrenschmerzen bekommt, wenn Opa zur Geige greift. „Der hat nicht viel geübt“, lautete das kluge Fazit der Kinder, die sich auch bestens darüber amüsierten, dass besagter Opa Perücken trägt und diese auch gerne selbst frisiert.

Aufmerksamkeit schenkten die Kleinen auch dem nächsten Gedicht, das von einem Floh handelte, der sich mit dem Wunsch eines Scheitels in den Friseursalon begibt. „Der hat ja gar keine Haare“, lachten die Schüler. Verstärkt wurde das Gelächter noch durch die Geschichte von Valerie Warzenschwein, Mitglied im Turnverein, bei der Kaufmann die Kinder eifrig mitreimen ließ. „Weniger Pudding und mehr Salat, dann klappt’s auch mit dem...?“ – „Spagat!“, tönte die richtige Antwort schnell aus den Stuhlreihen in der Mensa. Laut wurde es auch, als die Kinder bei der „Affendisko“ selbst zu Rasseln greifen durften. „Ich liebe Affen, deswegen kommen sie auch in meinem Buch vor“, bemerkte Kaufmann schmunzelnd.

Alle Gedichte, die sie den Schülern am Vormittag vorstellte, stammen aus ihrem Buch „Wenn Katzen Fratzen machen“, in dem sie selbst geschriebene Gedichte zum Schmunzeln verewigt hat. Das Buch sei vor allem für Grundschüler geeignet, auf verschiedenen Dichter-Lesungen habe sie ihre Werke aber auch schon in Kindergärten präsentiert. „Den Kontakt zur Schule habe ich gesucht, weil ich früher selbst zur Schillerschule gegangen bin. Ich bin also eigentliches ein richtiges Lampertheimer Mädchen“, erzählte Kaufmann, selbst Mutter zweier Kinder, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Idee, Gedichte zu schreiben, sei ihr gekommen, weil sie Kinder immer beim Quatsch machen beobachtet habe. „Dazu sind mir dann irgendwann Reime eingefallen, die ich niedergeschrieben, dann entsprechend bebildert und schließlich in einem Buch zusammengefasst habe“, so Kaufmann. Die Bilder habe sie zunächst aus Tonpapier gebastelt, eingescannt und mit ihnen dann das Buch ergänzt.

Die Ideen für ihre Gedichte stammten aus Beobachtungen und teilweise auch aus eigenen Kindheitserinnerungen. „Die Inhalte müssen nicht besonders hochtrabend sein. Ich bin der Meinung: je lustiger, desto besser. Immerhin geht es darum, dass junge Schüler überhaupt erst mal Lust bekommen, sich näher mit Gedichten zu befassen“, betonte Kaufmann.

Dass ihr Konzept aufgeht, zeigte sich beim Blick auf die Kinder. „Ich finde, dass sie ganz toll mitgemacht haben. Vor allem die Kleinen waren ganz angetan, das hat mir gut gefallen“, freute sich Kaufmann beim Zwischenstopp in der Heimat.